Eine Vielzahl von Patienten, die bei Ärzten, Heilpraktikern oder Physiotherapeuten zur Behandlung kommen, zeigen Beschwerden am Bewegungsapparat.
Man denke nur an die zivilisationsbedingten Verschleißerkrankungen, an Sportverletzungen oder an Probleme, die durch schlechte Haltung oder körperliche Untätigkeit hervorgerufen werden. Dr. J. Cyriax entwickelte eine auf biomechanischen und anatomischen Aspekten basierende Untersuchung- und Behandlungsmethode, die für die Ärzte und Therapeuten sehr nützlich ist.
Seine Methode ermöglicht uns, Einzelstrukturen herauszutesten und Sammeldiagnosen, wie Impingementsyndrom / Schulterschmerzen, Wirbelsäulensyndrom/bei Wirbelsäulenschmerzen etc. genauer zu differenzieren. Das bedeutet z.B., dass die Ursache eines Schulterproblems nicht immer lokal zu suchen ist, sondern auch im Bereich der Halswirbelsäule liegen kann. Bei der weiterführenden Untersuchung beschäftigt man sich mit der so genannten segmentalen Ausbreitung. In kurzen Worten bedeutet dies, dass auch das vegetative System in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Dadurch wird mittels verschiedener, vegetativer Reaktionen, wie Durchblutungsänderung oder Steigerung der Sensorenempfindlichkeit die Krankheit verschlimmert, beziehungsweise deren Heilung beeinflusst.
In der Orthopädischen Medizin sind die physischen Zeichen, die sich bei Funktionsuntersuchungen zeigen, am wichtigsten.
Zusatzuntersuchungen, wie Röntgenbilder und Laboruntersuchungen nehmen nur einen ergänzenden Stellenwert ein.
Erstellt man die Diagnose hingegen nur aufgrund eines Röntgenbildes, so wird man schnell dazu neigen, jede sichtbare Veränderung mit der Krankheit des Patienten in Zusammenhang zu bringen. Dies darf allerdings nur dann geschehen, wenn auch die klinischen Zeichen mit dieser Veränderung in Einklang zu bringen sind.
„Man operiert schließlich den Patienten und nicht das Röntgenbild“.